Er sitzt trostlos auf einem Stein
In toter Stille, ganz allein...
Allein verantwortlich fürs Ganze,
Allein in Wüste ohne Grenzen.
Er‘st nicht verwirrt, der Gottessohn,
Auf seinem Weg zum Himmelsthron...
Mit der auf ihn gelegten Bürde
Strebt er noch nicht nach Gottes Würde.
Golgathas Kreuz erwartet ihn,
Der Finger Judas schickt ihn hin
Vom dieses Abendmahles Feste,
Wo überprüft er seine Gäste.
Und diese dreißig Silberling‘
Verwirrn uns alle, nur nicht ihn,
Als wir verstehn danach besonnen,
Dass Freunde wir verkaufen können.
Zu Füßen blutenden von ihm
Wir tragen unsre Sünden schlimm,
Damit er uns vergibt großzügig
Zynismus, Frevel ungezügelt...
Die Leere in ihm und herrum
Sieht man im Händegriff von ihm...
Er sitzt noch da als Unbekannte,
Von den Gedanken überrannt er
In Menschen, nicht des Gottes Hand,
Die ewig pflügte Ackerland,
Seh ich ein Zeichen seiner Nähe
Und Unfehlbarkeit seiner Seele!
Er ist erschöpft an schwerem Weg,
Ergriffn von Zweifeln unentwegt,
Er sieht voraus in seinen Sorgen
Verrat durch Menschen und Verfolgung.
Doch zeigen Augen, voller Drang,
Es ist ihm gar nicht angst und bang.
In Augen, voller Schmerz und Güte,
Sieht man, dass sie die Hoffnung hüten!
Er nimmt den an, brutalen Weg,
Nimmt Menschen ihre Sünden weg
Und zeigt durch Leidensweg gen Himmel
Der Menschen wahrhafte Bestimmung!
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("Er sitzt trostlos auf einem Stein...)
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